2.1.2. Diverse Völker und ihr Entwicklungsstand

Zu den bedeutendsten Völkern der Chemie in der Antike gehören vor allem die Ägypter, die Inder und die Chinesen. Aus diesem Grunde befasst sich dieses Kapitel nur mit den drei genannten Vertretern.

2.1.2.1. China:

Von grundlegender Bedeutung für die chinesische Alchemie ist der Taoismus, die Lehre vom Tao, dem Urgrund des Seins. Das mit dem Prinzip des Tao verknüpfte Streben nach Unsterblichkeit, im Sinne der Vollendung und Einswerdung im Tao, wurde ganzheitlich auf Körper und Geist bezogen, sodass es auch einige Alchemisten innerhalb der chinesischen Geschichte gab, die versuchten, Metalle zu veredeln.

Der Überlieferung nach suchte man im alten China ein „Kraut der Unsterblichkeit“, das den Menschen mit Vitalität und Jugend segnen sollte. Hierbei untersuchte man pflanzliche und tierische Substanzen um ein „Elixier der Jugend“ herstellen zu können. Heilende Kräfte konnte man allerdings keinem „Medikament“ nachweisen.

Zudem gab es noch weitere Rituale, die den Menschen körperliches und seelisches Wohl-befinden im Sinne der Pharmazie bescheren sollte. Hierbei sind vor allem die Opfergaben der Alchemisten am Ofen zu erwähnen, die übernatürliche Geister herbeirufen sollten. Bei Gelingen konnte dann im Ofen der Zinnober in „Gold“ gewandelt und im Anschluss eine Art heiliges Trinkgefäß aus Gold produziert werden. Beim Trinken hieraus sollte dann der Kontakt mit „Seligen“ ( àGötter, Heilige, Verehrte, …) möglich sein. So fungierte die Herstellung des „Goldes“ und das anschließende Trinken aus diesem Gefäß als eine Art Pseudo-Pharmazie, d.h. der folgende Kontakt mit den Seligen erhob den Alchemisten in den Kreis der Seligen und somit in eine Art Unsterblichkeit, auch wenn die tatsächliche Wirkung zu hinterfragen ist.

In China glaubte man außerdem an das Wachstum der Erze im Schoße der Erde und an die natürliche Wandlung der Metalle ineinander und schließlich die Wandlung in Gold, das in mystischer Beziehung zum gelben Quecksilber und zum nächsten Leben stand. Wie beschrieben, diente der Alchemist nur der Beschleunigung des natürlichen Umwandlungs-prozesses in Gold.

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