2.1.1. Begriffserläuterung: Alchemie

 

Der Begriff Alchemie kommt aus dem arabischen „al-kymiya“ bzw. vom griech. „chymeia“. Die Silbe "Al" ist ein arabischer Artikel, "keme" oder "chemi" ist der ägyptische Ausdruck für "das Schwarze" und meint auch "schwarze Erde". Schwarze Erde meint den ursprünglichsten Gegenstand der "chemischen" Beschäftigung, die Erde. Das griechische "chymeia" bedeutet allerdings "Schmelzung"; in diesem Sinne bedeutet Alchemie „Lehre des Gießens“.

Grundlegend war man überzeugt, dass alle Stoffe nicht nur aus Eigenschaften, sondern auch aus Prinzipien aufgebaut sind. So war es theoretisch möglich, einen beliebigen Stoff, vorzugs-weise von unedlen Metallen entnommen, mit den edlen Prinzipien von Gold oder Silber neu zu gestalten. Das war dann möglich, wenn man zuvor dem unedlen Stoff alle unedlen Prin-zipien abgenommen hatte und ihn damit empfänglich für neue Prinzipien gemacht hatte. Auf diesem Weg versuchte man ein „Lebenselixier“ herzustellen, wobei man die Substanzen zur Veredelung beispielsweise von unedlem Quecksilber in edles Gold oder Silber als „Stein der Weisen“ bezeichnet.

Die eigenschaftslose "prima materia" ( àUrsubstanz) und die auf sie übertragbaren und universell anwendbaren Prinzipien waren das eigentliche Forschungsgebiet der Alchemisten. Diese glaubten das Wachstum der in der Erde befindlichen Metalle und die allmähliche natürliche Entwicklung ihrer Eigenschaften lenken bzw. beschleunigen zu können.

 

 

 

 

 

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