2.3.2. Erste Extraktionen in der Herstellung von Farbpigmenten

 

2.3.2.1. Farbstoff Indigo

Der Indigofarbstoff, d.h. eigentlich die Indigopflanze, war in ihrem natürlichen Vorkommen vor allem in Indien beheimatet und musste so nach Ägypten importiert werden. Die Blätter dieser Pflanze enthalten farbloses Glykosid, das durch Hydrolyse in Zucker und, das für uns hier bedeutendere, Indoxyl getrennt werden kann. Das Indoxyl erhält sein charakteristisches Blau durch Oxidation an der Luft und konnte als Färbemittel eingesetzt werden.

2.3.2.2. Farbstoff Krapp

Dieser rote Farbstoff, der aus der Färberrötepflanze gewonnen wurde, wurde vor allem von den Indern und Ägyptern, sowie den Persern und Griechen gebraucht. Zum Färben wurden Pflanzen in Öfen getrocknet und zerkleinert. Frisch ist die Färberröte innen gelb, erst durch Trocknen bildet sich der rote Farbstoff. Zusammen mit Alaun als Beize (Färbemittel) wurde beispielsweise Wolle so rot gefärbt. Mit Eisenbeize konnte man hingegen gelbe Farbtöne erzielen. Der Farbton konnte, je nach Beize und Extraktionsart, zwischen einem kräftigen Rot, einem Rot-orange und Rosa schwanken.

Außerdem setzte man die Färberröte, d.h. ihre Wurzel, auch direkt für Heilzwecke ein. Wegen seiner positiven Wirkung bei Erkrankungen der Harnwege, vor allem bei Nieren- und Blasensteinen, aber auch bei Gicht, Rachitis und Blutarmut wandte man diese „Arznei“ aus empirischen Motiven als Helikraut an. Von dieser Verwendung sieht man heute ab, weil die Inhaltsstoffe als krebserregend gelten.

2.3.2.3. Färbersaflor

Dieser Farbstoff setzte sich zu Beginn seiner „Laufbahn“ vor allem bei den Mumienbinden im alten Ägypten durch. Der gelbe Farbstoff der Pflanze (Saflorgelb), der in der Blüte vorhanden ist, kann durch Einweichen in Wasser ( à einfache Extraktion) herausgefiltert werden. Dieses Extraktionsverfahren, das zu Beginn wie geschildert vor allem zur „Farbgewinnung“ diente, sollte im Laufe der Pharmazie noch weiterentwickelt werden und wird selbst heute noch in der Pharmazie angewandt. So z.B. extrahiert man heute beispielsweise wegen ihrer Hitzeempfindlichkeit Substanzen wie Antibiotika.

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