3.2.2 Herbalisten/Hexen

Dies waren meist ältere, weise Frauen, die Kräuter sammelte und um deren Wirkungen bei Krankheiten wussten. Das Wissen eigneten sie sich durch mündliche Überlieferungen oder praktische Anwendung an. Einige von ihnen umgaben sich mit Talismanen und Amuletten und gaben den Erkrankten merkwürdige Ratschläge und Anweisungen zum Gebrauch von Heilkräutern. So wird einer Frau empfohlen, die unbedingt ein Kind empfangen möchte, in einer Vollmondnacht das Blut einer frisch geschlachteten Ziege auf einem Friedhof um Mitternacht einzunehmen. Zudem solle eine Wurzel einer Alraune in diesem Blut getränkt und ein Symbol hineingeritzt werden. Anschließend werde diese Alraunenwurzel einige Tage vergraben und müsse von da an um den Hals getragen werden. Bei solchen Ratschlägen, die meist nicht die erhoffte Wirkung zeigten, ist es nicht verwunderlich, dass solche Frauen später als Hexen denunziert wurden.

Erst mit dem Aufkommenden Hexenwahn, zu deren Verbreitung die mittelalterliche Kirche beigetragen hat, wurde das abwertende Bild der Hexe geschaffen. Dieses stellt besagte als alte, buckelige Frauen dar, die mit dem Teufel im Bunde seien und sich dadurch magische Fähigkeiten angeeignet hätten.

 

 

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