3. Wirkungsweisen

 

Die Wirkung von Aspirin lässt sich in zwei Weisen beschreiben.

 

3.1. Positive Wirkungen

Sir John Vane fand im Jahre 1972 heraus, dass die Acetylsalicylsäure eine bestimmte Klasse von Hormonen - die Prostaglandine - hemmt.

Prostaglandine sind so genannte Gewebshormone, welche bei der Entstehung von Fieber, Schmerz und Entzündungen beteiligt sind.

Diese Prostaglandine spielen eine sehr entscheidende und wichtige Rolle in unserem Körper, da sie es sind, die einen Alarmmechanismus in uns auslösen.

So reizen sie die Nerven-Enden und senden Schmerzsignale an das Gehirn. Im Gehirn findet dann die Verarbeitung der Signale statt und erst hier entstehen die Schmerzwahrnehmung und die Schmerzempfindung. Ist die Ursache der Schmerzen bekannt, so verliert der Schmerz seine Warnfunktion – er wird zu einem lästigen Begleiter einer Krankheit und sollte mit Medikamenten behandelt werden.

Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen:

Angenommen man schneidet sich in den Finger hinein. Genau in diesem Augenblick werden dann Prostaglandine tätig: Sobald eine Zelle verletzt ist, so setzt diese Zelle eine bestimmte Fettsäure (Arachidon) frei. Diese Fettsäure wird dann wiederum vom Eiweiß Cox in unterschiedliche Prostaglandine umgewandelt, welche infolgedessen die Empfindlichkeit der Nervenzellen erhöhen. So gesehen, steuern sie indirekt unser Schmerzempfinden.

Acetylsalicylsäure greift in den Stoffwechsel ein, indem es das Eiweiß Cox blockiert und wodurch auf der anderen Seite keine Prostaglandine gebildet werden können.

Somit verweilen die Nervenfasern in einem trägen Zustand und der Mensch spürt keinerlei Schmerzen.
Prostaglandine regulieren unter anderem auch die Erweiterung beziehungsweise die Verengung der Blutgefäße und die Aktivität der Blutplättchen.

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