1. Geschichte der ASS

 

Bereits lange vor unserer Zeit, wurde die Salicylsäure von damaligen Völkern wie zum Beispiel den Ägyptern, den Griechen, den Kelten und den Germanen hergestellt, indem sie durch Kochen von Weidenbaumrinde der Acetylsalicylsäure ähnelnde Wirkstoffe gewannen.

Die ASS (Acetylsalicylsäure) wurde dann am 10. Oktober 1897 zum ersten Mal in reiner Form hergestellt, doch gab es zu dieser Zeit noch keinen Namen für das Produkt. Dieser entstand erst zwei Jahre darauf.

Er setzt sich insgesamt aus drei Teilen zusammen:

  1. „A“ – steht für „Acetyl“, einem Bestandteil des Begriffes der Acetylsalicylsäure;
  2. „spir“ – weist auf die Geschichte des Wirkstoffes hin und ist eine Ahnlehnung an die Spirsäure, die aus dem Saft der Spirstaude gewonnen wird und gleichzeitig chemisch identisch mit der Salicylsäure ist;
  3. „in“ – war zu der damaligen Zeit ein gebräuchliche Endung in der chemischen Namensgebung;

Gegen Ende des 1900. Jahrhunderts wurde das Aspirin zuerst einmal als Rheumamittel eingesetzt. Gleichzeitig war es das erste im Labor hergestellte nicht-steroidale Antirheumatikum, welches in chemisch reiner und stabiler Form für die industrielle Massenproduktion verfügbar wurde.

Diese Massenproduktionen lieferten vor dem 20. Jahrhundert zunächst Aspirin in Form von Pulver. Ab dem Jahr 1900 war es jedoch von nun an auch als Tablette erhältlich, was so einige Vorteile mit sich brachte. Zum einen war die Herstellung preisgünstiger, genauere Dosierungen waren möglich und darüber hinaus war das Produkt für jedermann bezahlbar.

1950 wurde das Aspirin für seine Erfolge gekrönt, indem es als meistverkauftes Schmerzmittel in das Guinness-Buch der Rekorde einging.

Auch im Bereich Raumfahrt war Aspirin kein unbeschriebenes Blatt. Da nämlich bei langen Raumfahrten oft Kopf- und Muskelschmerzen auftreten, kommt es sogar auch im Weltall zum Einsatz. So hatte Neil Armstrong am 21. Juli 1969, als er der erste Mensch war, der den Mond betrat, Aspirin mit an Bord.

Tatsächlich wurden die Wirkmechanismen der ASS erst im Jahre 1971 von dem Pharmakologen Sir John Vane ermittelt, für die er nicht nur 1982 den Nobelpreis für Medizin erhielt, sondern auch von der Queen in den Adelsstand berufen wurde.

1999 feierte Aspirin sein 100-jähriges Bestehen und ist damit gleichzeitig eines der am häufigsten verwendeten Arzneimittel unserer Zeit und zugleich wohl das erfolgreichste Produkt, das Bayer je auf den Markt gebracht hat.

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